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Humor, Satire, Ironie

Schubpferde

ca. 420 Leser bis zum 22.02.04

Veröffentlicht von DeGie am 16. 01. 2004 13:38

 

Schubpferde

Die Zugpferde zögen so gerne im Winter
zum mittleren Meer in das Land, was dahinter
Bekanntlich recht schwer, denn sie können nicht fliegen
was Renn-Tiere weihnachtlich besser hinkriegen

So liegen, als wenn in der Birne sie krank
die Nerven der Pferde zur Stunde recht blank
"Nicht schlecht", so sie sinnen, anstelle der Zügel
zu ziehen von hinnen mithilfe der Flügel

Die Schubpferde schöben so gern - ungelogen
die Drogen zu Land, die sie vorher gebogen
Doch würden die Wogen sich nimmermehr glätten
zu viel LSD sie im Tee dann oft hätten

So schiel ich im Schnee nach dem Reh vor dem See
das contra hier geben will trotzig - oje
Doch motz ich jetzt nicht, wofür einiges spricht
Dann schreib ich aus diesem Quatsch halt ein Gedicht

Doch wie jetzt das Reh mir den Stinkezeh zeigen
beginnt ganz geschwind, wie es Rehen so eigen
Da platzt mir hier schlicht nun doch wirklich der Kragen
Das geht nicht! Drum tret ich dem Tier in den Magen

So ragen seither die Gerüchte nicht schlecht
ganz offen getroffen wohl nur das Gemächt
Es rächt sich zuweilen, wie hier dieses schien
Zu ärgern den Typ mit den zwölf Dioptrien

Verziehen wird mir dieses Tier nimmer haben
Wer mich provoziert soll gefälligst nicht klagen!
Probiert, was es wird, reklamiert wie im Wahn
Und mosert auf ewig im hellen Sopran...

Audio-(Mp3-)Version ...

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__________________
LieGrü,
DeGie

Veröffentlicht von Klopfstock am 19. 01. 2004 17:58

 

Ein Nonsens, wie er im Buche steht - aber Schööööööön!!!
Liebe Grüße
von Klopfstock

__________________
Es ist, wer einen Bleistift hält,
noch lang kein "Literat von Welt"

Veröffentlicht von DeGie am 19. 01. 2004 18:26

 

Wie bitte?

Du willst mich ja wohl nicht des jemaligen Nonsensgeschriebenhabens verdächtigen, oder?

Es ist alles exakt recherchiert und archiviert. Das sind halt die Geschichten, die der Alltag mit sich bringt...
Nur die 12 dpt sind ein Mittelwert:
Links habe ich 13 und rechts 11.

SchöDa füBe, liebes Klöpferl...
__________________
LieGrü,
DeGie

Veröffentlicht von Klopfstock am 19. 01. 2004 18:51

 

Da bist Du schlechter dran, als ich -
ich komme mit 6,5 auf beiden Augen aus
und fühle mich schon halb blind

LieGrü
das Klopferl
__________________
Es ist, wer einen Bleistift hält,
noch lang kein "Literat von Welt"

Veröffentlicht von DeGie am 19. 01. 2004 20:02

Mein Bruder hatte auch nur 6,5 und ein Nickelgestell.
Er lästerte gerne über meine Glasbausteine, war jedoch neidisch darauf, daß ich mein Teil aus einem Meter ins Regal werfen konnte, während bei ihm dauernd was kaputt war (vor allem, wenn wir uns kloppten).

Aber ich gehörte sehr jung schon '75 zu den Glubschenpionieren...
__________________
LieGrü,
DeGie

Veröffentlicht von DeGie am 19. 01. 2004 20:18

 

Ach so...

...mehr Infos...
__________________
LieGrü,
DeGie

Veröffentlicht von Sandra am 12. 02. 2004 11:46

 

Verslehre, Silbenzähler

Was reimt, das reimt und hier ziemlich gut. Richtig klasse sogar. Der Text, da sprichst Du, soweit ich Dich kenne. Satire, Humor alles dabei. Man muss einfach lachen, auch wenn man Dich nicht mag (ich wehre mich immer noch dagegen, aber Du schreibst einfach zu gut ;-))
Ein einziges mal hakte es in meinen Ohren. Und zwar:

Doch motz ich jetzt nicht, wofür einiges spricht
Dann schreib ich aus diesem Quatsch halt ein Gedicht


Das Füllwort stört, - normalerweise gebrauchst Du sie auch nicht - aber mir fällt leider auch keine andere Formulierung ein.

Oder:
So schreib ich aus diesem Quatsch ein Gedicht.

However - ich weiß es nicht so genau. Kann auch nicht wirklich reimen - aber tanzen - deswegen der Takt.

Ich wünsche Dir einen schönen Tag

LG

Sandra


__________________
Wer immer mit dem Zeigefinger argumentiert, sollte sich nicht wundern, wenn ihm mit dem Mittelfinger geantwortet wird.

Veröffentlicht von DeGie am 12. 02. 2004 13:00

 

Also, Sandralein:

Ich bin ganz bestimmt kein Silbenzähler!

Ich schreibe solche Sachen aus dem Gefühl runter.
"Silbenzählen" im eigentlichen Sinne ist eh Blödsinn. Wer sich darauf beschränkt, der kommt oft zu grottenschlechte Betonungen.
Man muß rhythmisch denken und fühlen, wenn man sowas schreibt.

Was das "halt" anbelangt:
Ich selber kann mich nicht dran stören.

Natürlich könnte man schreiben:
"So schreibe ich zu diesem Quatsch ein Gedicht",
gefällt mir aber deutlich schlechter.

Ich sehe das "halt" als kausal passend an!

Du merkst:
Nicht nur Rehe können trotzig sein...
__________________
LieGrü,
DeGie

Veröffentlicht von Sandra am 12. 02. 2004 13:46

 

Gut, wenn Du Dir so sicher bist. Daran fehlt es mir manchmal in meiner Lyrik.
Ich glaube auch nicht, das Du da in Deinem Kämmerlein sitzt und Silben zählst. DeGie, ich bin nicht dumm. Du fühlst Deine Texte, das kann man lesen. Aber auf den Takt kommt es an und der stimmt in Deinem Gedicht - bis auf eine kleine Ausnahme, die Du zu ignorieren gedenkst :-). Einige Menschen haben dieses Gefühl, ohne jemals etwas davon gehört zu haben, (ich weiß, Du hast davon gehört), andere müssen halt zählen, damit es hinkommt - nicht immer kommen dabei schlechte Texte raus.
LG

Sandra
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Wer immer mit dem Zeigefinger argumentiert, sollte sich nicht wundern, wenn ihm mit dem Mittelfinger geantwortet wird.

Veröffentlicht von Stoffel am 12. 02. 2004 14:44

 

Hallo DeGie,

life natürlich noch besser...war gestern erst wieder auf Deiner Homepage..naja, weißt ja, ich bin begeistert von deinen so fantasiereichen, oh, entschuldigung, meine natürlich mathematisch berechneten Gedichten

lG
Stoffel

Veröffentlicht von Mara K. am 12. 02. 2004 14:52

Lieber Michael .....

soll ich dir etwas sagen, es ist ein Kracher ...
ich mag nicht reimen, kann nicht reimen, will nicht reimen,
ich weiß, dass das nicht gut ist und nicht poetenlike ...
sicher kann man es, wenn man sich Mühe gibt ...
meine Bewunderung und mein Respekt gilt denen Poeten wie u.a. Klopfstock und Schakim ... ich ziehe vor ihnen den Hut ...
danke sehr und herzlich Maramona
__________________
© Ramona Linke
"Um sanft, tolerant, weise und
vernünftig zu sein, muss man über
eine gehörige Portion Härte
verfügen."
Sir Peter Ustinov

Veröffentlicht von DeGie am 12. 02. 2004 16:21

 

Ach, Ihr zwei Lieben...

Tatsächlich ist das ein Stück, was ich live vorzutragen erwogen hatte, zumal sich das plötzliche Doch-noch-Platzen des Kragens sehr schön theathralisch darstellen läßt...
Eine Freundin hatte mir sogar empfohlen, die Schubpferde statt des Tagebuches zu nehmen, da letzteres mit seinen 144 Zeilen vielleicht etwas zu lang sei...
Aber Ihr habt es ja geduldig ertragen...

Zum Reimen:
Es gibt Stimmungen, die vom Reim Leben (selbst bei sehr emotionaleren Sachen, wo dadurch eine Melodie entstehen kann), wie auch solche, die durch Reime veralbert oder verhunzt würden...
Mein erstes ungereimtes Teil habe ich vor weniger als einem Jahr geschrieben - da haben mich sicher auch Leute wie Otto, Kerstin Jäckel (wartet übrinx gerade hier auf ihre Registrierung) und Mattin McHuber inspiriert.
Auch heute noch versuche ich mir von Leuten wie Holger, etc. was mitzunehmen (was ich dann bei eigenen Werken per Fourier-Transformation einrechne, nachdem ich das Raumintegral der holomorphen topologischen Einbettung gebildet habe).

Bei den gereimten Sachen ist es so, daß ich mich eher von Themen anderer Autoren inspirieren lasse.



Zur Entstehungsgeschichte der Schubpferde:
Herr Müller hatte in einem seiner Threads sich gefragt, ob es, da es ja Zugpferde gebe, wohl auch Schubpferde gäbe und bekundet, vielleicht was darüber schreiben zu wollen.
Ich mußte bald aus dem Haus, wollte mir aber nicht den Spaß nehmen lassen, ihn durch Zuvorkommen zu ärgern, und schrieb und postete in Windeseile...

Witzigerweise blieb das Teil aber zunächst tagelang ohne Resonanz...




Schön, Euch zwei Süßen zu Gast zu haben...
Sicher sieht man sich wieder...
__________________
LieGrü,
DeGie

Veröffentlicht von Stoffel am 12. 02. 2004 16:30

 

danke,

ich finde es immer sehr spannend, etwas über die Enstehung zu erfahren.
Und ulkigerweise, schrieb ich schon bei Mirko...liest man etwas, von denen die man life hören durfte (fast) so, als würd es der Autor selbst vortragen.

Nächstes Mal lese ich auch was. Ich lese so gerne vor.Aber gern auch von anderen. Wüsst nicht, was ich von mirlesen könnte.

Ok..schönen Tag noch
lG
Stoffel Süss

Nachträgliche Erläuterung

Bem:
Zahlreiche Bewertungen zwischen 8 und 9. Michael Schmidt, der eigentlich nie Gedichte - schon gar nicht humorige - liest (vom Schreiben ganz zu schreiben), wertet mit "3".

Zuletzt ward Schmidt Monate zuvor im Humorforum gesichtet worden, wo er dem Autoren Bruno Bansen - mit 5 gut verkauften Büchern der kommerziell erfolgreichste Autor der LL (ist von den Admins inzwischen gelöscht worden) - zu erklären wußte, daß er das ja auch noch hinbekomme, wenn nicht noch besser.

Veröffentlicht von DeGie am 14. 02. 2004 15:20

Lieber Michael Schmidt,

danke für Deine sachkundige Rückmeldung!
Deine Meinung ist mir da sehr wichtig, da ein Admin (bist ja noch einer, trotz Deines Abschiedsthreads) ein besonderer Literatur-Sachverständiger ist.


quote:

Ursprünglich veröffentlicht von Klopfstock

Bin Gönner wertet es sehr gut,
doch sinkt die Wertung, leider,
denn runter punktet gleich - vor Wut -
die Sache nun Bin Neider.


__________________
LieGrü,
DeGie

Nachträgliche Erläuterung

 

Bem: Dieser Kommentar wurde von einem Moderator - der sich nicht dazu bekennen wollte - heimlich ausgeblendet und mit der Kommentarbewertung 2 von 10 versehen.

Veröffentlicht von DeGie am 14. 02. 2004 17:27

 

Lieber Moderator,

der Du Dich gerade daran aufgeilen konntest, mir einen Kommentarzweier zu verpassen und das jetzt gleich nochmal darfst:


Bitte sage mir, was an meinem Rekomm unpassend und dem Satireforum unangemessen war!

Vor allem kannst Du ja offen zu Deinen Aufgeilungen dieser Art stehen.

__________________
LieGrü,
DeGie

 
LL-Gedichtthread zum Wettbewerb der Nationalbibliothek

Der Vater

Glosse / Kolumne zu LL-internem Thema

Ausführliche Erläuterungen zu Stimmgewicht und Titel

Glosse / Kolumne zu LL-internem Thema

"Der Marathonkritiker" oder "An den Hebeln der Macht"

Faxenballade, Thread hat aber mit dem Thema Bewertungen / Kommentarbewertungen zu tun

Schubpferde

 

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