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Essays & Kolumnen

Ausführliche Erläuterungen zu Stimmgewicht und Titel

ca. 500 Leser bis zum 22.02.04

Veröffentlicht von DeGie am 01. 01. 2004 16:25

Herzlich willkommen zu Onkel DeGies heutiger Rechenstunde!

In den letzten Stunden haben wir uns ja über die Entstehung der niedlichen kleinen Balken unterhalten.
Dort gibt es bekanntlich eine Systemstimme (Wertung "5"), die dünne Balken kürzer macht, die also z.B. dafür sorgt, daß vielbewertete Werke häufiger gelesen werden und die sog. "Bestenliste" den Lupianern mit eigenem Fanclub vorbehalten bleibt, während ein Werk mit den üblichen 2 Bewertungen dorthin nie käme - selbst, wenn es sich um zwei "Zehner" handeln sollte.

Bei der Ermittlung des Stimmgewichtes (die der Vergabe der "Titel" entspricht) spielt diese werkweise Systemstimme allerdings keine Rolle.
Zwar gibt es eine autoreninterne Systemstimme, die uns den Einsteigertitel "Hobbydichter (3,0) beschert und verhindern soll, daß man schon mit 3 Werken in höchste Höhen aufsteigen kann (was nur eingeschränkt zutrifft - schließlich wiegt ein Meisterwerk mit 14 Zehnern soviel wie 14 Werke mit einem Zehner oder 7 mit zweien), doch spielt diese bei Autoren mit 20-1500 Werken (über 1500 haben nur wenige) und entsprechend vielen Bewertungen praktisch keine Rolle mehr. Darum sei sie hier nachfolgend ignoriert (man könnte sich ja etwa vorstellen, das unten Aufgeführte fände insgesamt zehnmal statt, was die Systemstimme bedeutungslos machen würde).

Eines aber dürfte kaum einem Lupianer bekannt sein:
Bei der "Titel"-Vergabe geht das Stimmgewicht der Bewerter nicht linear, sondern quadratisch ein.
In der Praxis heißt das, daß - nur für die "Titel" - die Bewertung eines "Kritikers mit TV" (Stimmgewicht 8,1, Quadrat 65,61) etwa doppelt so schwer wiegt wie die eines "One-Hit-Wonder" (5,7 / 32,49).


Praktisches Beispiel?
Nehmen wir an, ich schriebe ein bis vier Werke, welche insgesamt 4 Bewertungen durch 4 verschiedene User erführen (also insgesamt nur 4 Bewertungen, verteilt auf 1 bis 4 Werke, wie es für fast alle User üblich ist).
Die 4 Bewerter verteilten je einen "Neuner" und hätten folgende Titel (Quadrate der Stimmgewichte in Klammern):
- ein "Manchmal gelesener" mit Stimmgewicht 5,4 (29,16)
- ein "Routinierter" mit 6,1 (37,21)
- Ein "Autor und Mensch" mit 6,5 (42,25)
- Ein "Fast-Bestseller" mit 7,2 (51,84).
Summe der Stimmgewichtquadrate: 160,64

Sie werden jetzt sagen "Ist doch egal, wenn alle gleich bewerten, wie hoch deren Stimmgewicht ist!" Man müsse ja in jedem Falle auf 9,0 kommen, was einem Titel entspräche, der real in der LL nicht existiert (nur ein einziger Lupianer hat überhaupt ein Stimmgewicht von über 8,6!).

Haut trotzdem nicht unbedingt hin!

Bekanntlich gibt es nämlich in der LL auch noch Mods und Admins. Diese haben in der Regel ein überdurchschnittliches Stimmgewicht. Dafür gibt es mehrere Gründe:
Zum einen werden die bisherigen Admins nicht unbedingt die letzten lyrischen Luschen und prosaischen Pausenclowns in ihr Team holen wollen (sofern deren Aufgabe eine literarische sein soll).
Moderatoren werden außerdem natürlich häufiger gelesen, was zusammen mit der offenbaren Hemmung vieler Lupianer, Mods schlecht zu bewerten, dazu führt, daß einem Mod oder Admin bei "guten" Werken ein langer und bemerkenswert dicker Balken beschert wird, bei "schlechten" tendenziell gar keiner.
Der Funktionär steigt also letztlich ab seiner Ernennung langsam (was man ihm aber ob seines Arbeitsaufwandes gönnen sollte).

Doch zurück zu den fiktiven Werken, welche zunächst einmal zu Stimmgewicht "9" führen müßten.
Am nächsten Tag kommt jedoch z.B. ein Mod, der gleichzeitig "Kritiker mit TV" ist und entsprechend Stimmgewicht 8,1 (Quadrat 65,61) hat, und blendet einen meiner über 400 Kommentare aus - keine Ahnung welchen, denn davon erfahre ich in der Regel nichts - um ihn mit "2" zu bewerten.
(Für fast jeden Lupianer übrinx auch die einzige Möglichkeit, an einen der begehrten "Zweier" zu kommen - nicht jeder bekommt einen solchen Müll hingeschrieben, der diese Werknote rechtfertigte! Zumal das System einzelne Bewertungen ignoriert, die deutlich unter dem Schnitt des Autoren liegen. Außerdem kann man ja ein derart schlecht bewertetes Werk jederzeit löschen...)

Zurück zum Thema:

Mein Stimmgewicht mit dieser Ausblendung und Kommentarbewertung:
(9*160,46 + 2*65,61) : 226,07 = 6,97,
also "Erfolgs-Autor".

Doch möchte ich hier nicht zu einseitig darstellen!
Schließlich betreibt das LL-Team nicht nur Schwarze Pädagogik, sondern auch Weiße.

Daher bekomme ich gleichzeitig für ein Lektorat vom gleichen Mod anderswo eine "9" . Dieses teilt er mir sogar - anders als beim "Zweier" - gönnerhaft per PN mit.
Somit:
(9*226,07 + 2*65,61) : 291,68 = 7,42.
Immerhin "Fast-Bestseller-Autor".

Wie, immer noch deutlich unter dem Bewertungsschnitt der fiktiven Werke?
Und man kann nichts dagegen tun?

Türlich kann man das!
Nein, nicht indem man sich fürs runtervoten "rächt" und dem Mod schlechte Werkbewertungen zukommen läßt (schneller kann man es wohl kaum schaffen, wieder "Hobby-Dichter" (3,0) werden...)!

Man muß sich ganz einfach bei den Kommentaren auf die eigenen Werke beschränken!
Kommentare zu eigenen Werken werden nämlich nicht bewertet...


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LieGrü,
DeGie

Veröffentlicht von lapismont am 01. 01. 2004 16:59

Hallo DeGie,

erst stands in Deinem Profil und nun also eine Kolumne.
DEIN Thema überhaupt. Gewohnt mathematisch, klar im Ausdruck und auch pointiert.
Allerdings ist mir der Text nicht aussagekräftig genug. Zuviele von Ihnen werden fast sofort wieder relativiert und auch ein etwas griffigere Texttendenz würde ich mir wünschen.

Zudem ist das Thema zumindest leicht angegraut.

cu
lap
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An allem ist zu zweifeln!

Veröffentlicht von DeGie am 01. 01. 2004 17:56

Lieber lapi,

Du hast recht, ein ähnlicher Text stand kurz in meinem Profil.
Dort gehört das Zeug aber nicht hin.

Darum habe ich ebendas aus jenem Text herausgeholt, was ich als vergleichsweise "zeitlos" empfinde und was - in dem Moment, wo es in einer Diskussion eine Rolle spielen sollte - dann hervorgekramt werden könnte.

Ich habe oft schon in der Plauderecke (Nörgelecke) anderen Usern, die es wissen wollten, Sachen erklärt und vorgerechnet, die aufzufinden heute schwierig sein dürfte. Es ist ja in der Regel nicht mein eigener Thread, und über den Titel ist das nicht immer zu finden.

Im Grunde genommen also einfach eine Info, die ich hier für den Falle des Falles archiviere.

MEIN Thema überhaupt ist es eigentlich nicht.
Das ist es vielleicht zwischendurch mal temporär.
Seit den Wertungen kurz vor Weihnachten sehe ich auch nicht mehr nach, was sich verändert.

Es wird natürlich etwas mehr zu MEINEM Thema dadurch, daß sonst kaum ein Lupianer das System so gut kennt bzw. mit vertretbarem Zeitaufwand solche Beispielrechnungen führen könnte.

Im Grunde genommen ist es mir, wenn ich selber bewerte, völlig egal, ob mein Stimmgewicht 5 oder 10 beträgt. Allein dadurch, daß ich bewerte, übe ich ja schon überdurchschnittlich viel Einfluß aus.

Ich habe aber partiell etwas dagegen, wenn ein System vorgaukelt, die durchschnittliche Werkbewertung anzuzeigen, wenn eine Handvoll Leute beliebig manipulieren können und das je nach Lust und Laune auch tun.
Ich denke dabei aber einzig an die Deklaration.
Ansonsten finde ich, daß das Team der LL eine kostenlose (nicht ganz, frag meine Telefongesellschaft) private Dienstleistung anbietet und über deren Regeln zunächst frei verfügen kann. Und in der Summe ist das ja eine Dienstleistung, die ich trotz der großen Konkurrenz oft in Anspruch nehme.

Hinzu kommt:
Die Betreiber sind sehr stolz auf alle möglichen Spezialfälle, die im System schon berücksichtigt worden waren - das System erkennt ja z.T. schon gezieltes Runter- und Raufvoten - und vernachlässigen den potentiellen Einfluß, den Willkürlichkeiten haben können.

"Allerdings ist mir der Text nicht aussagekräftig genug. Zuviele von Ihnen werden fast sofort wieder relativiert und auch ein etwas griffigere Texttendenz würde ich mir wünschen."

Verstehe ich größtenteils nicht.
Was wird hinterher relativiert?

Zur "griffigeren Texttendenz":
Dieses "Werk" hat nicht in erster Linie den Anspruch, ein journalistisches Vorzeigestück zu sein.
Auch hatte ich nicht damit gerechnet, Bewertungen zu erhalten, die ja in diesem Forum auch höchst selten sind.

Der Kern dessen, was ich hier reinstellen wollte, ist eine Beispielrechnung, für die ich nur ein paar Minuten brauche.

Es ist darüber hinaus für mich schon totaler Nerv, eine solche Rechnung aufzuarbeiten, sodaß sie für den Normallupianer wenigstens halbwegs zu verstehen ist.
Hätte es eine bissige Satire werden sollen, so stünde es im entsprechenden Forum.

Ich sehe diesen Beitrag selber als eine Art Dienstleistung für die Lupianer, die es interessiert.
Gegges "ausführliche Erläuterungen zum Bewertungssystem" (die unter "Zeder" stehen) sind ja auch nicht als "Werk" zu verstehen.
Übrinx:
Du kannst den Beitrag gerne ins dortige Forum verschieben. Ich als Nichtmod darf dort ja nicht posten...

"Zudem ist das Thema zumindest leicht angegraut"

Ja und nein.
Einen Plaudereckenthread habe ich ja nicht eröffnet. Hätte ich momentan auch nicht so viel Bock drauf. Die Grundgedanken habe ich vor einer Woche mit Frank per Mail ausgetauscht, nachdem mein Thread in der Plauderecke auf wundersame Weise gerade zu dem Zeitpunkt geschlossen worden war, als ich mal wieder dabei war, den mir so typischen lieben Jungen rauszukehren.

Ansonsten glaube ich, daß dieses "angegraute" Thema ganz sicher wiederkommen wird - auch ohne mein Zutun.
Und für den Fall stehen dann meine Zusatzinfos bereit.


Interessant übrinx, daß ausgerechnet Du diesen Thread - den ich selber nicht als "Werk" sehe - bewerten mußtest - und zwar mit drei Punkten weniger als durchschnittlich bei meinen letzten Gedichten!
Hat doch einen komischen Beigeschmack, oder?



__________________
LieGrü,
DeGie

Veröffentlicht von lapismont am 01. 01. 2004 19:12

Hallo DeGie,

dies ist aber ein journalistisches Werkforum. Als Kolumne ist Dein Werk in meinen Augen noch nich ausgereift, das wollte ich sagen.


cu
lap
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An allem ist zu zweifeln!

Veröffentlicht von DeGie am 01. 01. 2004 21:20

Tachnomma lapi!

 

quote:

Ursprünglich veröffentlicht von lapismont
Hallo DeGie,

dies ist aber ein journalistisches Werkforum. Als Kolumne ist Dein Werk in meinen Augen noch nich ausgereift, das wollte ich sagen.


cu
lap


Das hast Du ja gesagt.
Dann schieb es doch bitte in die Rubrik, wo z.B. die Erläuterungen zum Bewertungssystem stehen.
Einzig in die Plauderecke wollte ich es nicht stellen, da ich keine Lust habe, alleine eine derartige Diskussion im Moment zu führen.
Außerdem antwortet eh kein Adressat. Eher wird im Zweifel der Thread geschlossen.

Das mit der Bewertung behält weiterhin einen merkwürdigen Beigeschmack.
Zwar bewertest Du meine Gedichte immer, meine bisherigen Beiträge in "Kolumnen" und "Theoretisches" hattest Du hingegen nicht bewertet (und ich möchte Dich hiermit auch nicht unbedingt auffordern, das zu tun).

Die "journalistischen" Qualitäten und Schwächen zu besprechen, dagegen spricht trotzdem nichts.
Dabei sollte aber ruhig berücksichtigt werden,daß u.a. mathematische Gegebenheiten dargestellt werden.


Deine Kommentare plädieren ja eh dafür, man solle nur Sachen darstellen, die jeden interessieren und die für jeden leicht zu verstehen sind.
Zumindest habe ich keine sinnvollen Kritikpunkte von Dir gelesen, die nicht eigentlich sagen wollten, ich solle diese Informationen und Gedanken besser für mich behalten.

Egal.
Eigentlich habe ich zum Thema alles gesagt, was ich sagen wollte.
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LieGrü,
DeGie

Veröffentlicht von Enza Ost am 02. 01. 2004 03:06

 

Hallo DeGie!

Ich bin es noch einmal:
Eben habe ich Deinen Beitrag mit 10 Punkten bewertet, konnte aber den Balken nur unwesentlich verlängern, tut mir
leid!

Ich denke, solch kritische Ausführungen sind in der Tat mit das Beste, was die LL zu bieten hat, außer toller Literatur natürlich!!!

Gruß von Enza ost

Veröffentlicht von DeGie am 02. 01. 2004 10:28

Liebe Enza,

zum Balken:
Sechser vom FBS (7,2/51,84), Zehner vom Rout. (6,1/37,21) - Stimmgewichte je ungefähr;
Systemstimme wertet im Moment (2 Stimmen abgegeben) mit Stimmgewicht 8 Wertung 5.

Also:
(7,2*6 + 6,1*10 + 8*5):21.3 = 6,76 .
Die Systenstimme zählt 38%, lapi 34% und Du 29% (durch Rundungen kommen in der Summe 101% raus).

Für meinen "Titel" mitteln sich die beiden Wertungen hingegen wie folgt:
(6*51,84 + 10*37,21):89,05 = 7,67, also im Bereich "Kritiker mit Fest". Hier zählst Du zu 42%, lapi zu 58%. Seine Stimme zählt im Vergleich zu der Deinen zwar deutlich stärker als beim Balken, aber das Flachfallen der Systemstimme (dem System gefällt es ja noch schlechter als lapi, es findet "Der Beitrag geht so, macht aber keine Lust auf mehr") macht das mehr als wett!

Weißt Du, auch von diesem Beitrag abgesehen sind für mich die Diskussionen in der LL eine der Stärken dieses Forums.
Die Lust am Schreiben von Lyrik und Prosa, erst recht bei Kommentaren, vergeht einem zuweilen mal, aber die Streitkultur entwickelt sich eigentlich sehr gut.

Freut mich auf jeden Fall, daß meine Ausführungen für Dich verständlich waren!
__________________
LieGrü,
DeGie

Veröffentlicht von DeGie am 02. 01. 2004 12:32

Ach, lapi:

Dieser Thread ist übrinx auch eine Dienstleistung für Zeder und Dich!
Ihr benutzt die negativen Kommbewertungen so gerne, um Euch abzureagieren oder einfach um "Macht" auszuüben, ohne die Folgen zu bedenken. Und sie wirken sich in Zahlen u.U. ganz extrem aus, was ich hier gerade vorgerechnet habe.
(Zeder kann sich - sollte sie wie Du und anders als Enza meine Rechnungen unverständlich finden - von Frank bestätigen lassen, daß meine Rechnungen hinhauen. Vielleicht hast Du ja auch jemanden bei der Hand...)

Da ich bisher wenig Einsichtvermögen gesehen habe, dachte ich, eine Quantifizierung hülfe da etwas.
Ich habe nämlich auch schon die Antwort bekommen "Dafür habe ich Dir doch für das Lektorat neulich eine ordentliche Bewertung zukommen lassen."
Und meine Ausführungen sagen gerade:
Ausblendungen eines Kommentares von der Länge einer Betreffzeile und Lektorat können einen User in der Summe um 1,5(!!!) Punkte runterwerten, und zwar durch pure Willkür.

Dabei ist klar:
Bei jemandem, dessen Werke durchschnittlich mit "5" bewertet werden, ist dieser Einfluß viel geringer.
Bei einem Vielposter mit 1000 Werken ebenfalls.
Auch bei einem Spitzenautoren, der nicht nur hohe, sondern auch viele Bewertungen erhält, machen solche Kommbewertungen nicht viel aus.

Vielmehr schaden sie in erster Linie einem Autoren, der zwar hohe, aber - wie die Mehrheit - nur um die zwei davon pro Werk bekommt.


Und ich war mir halt nicht sicher, ob Zeder und Du gerade solche Autoren runterdrücken wolltet - zugunsten solcher Autoren mit (z.T. bestelltem) Fanclub, wo nur die Fans wegen Blubberei ausgeblendet werden können.

------------

Vielleicht sollte ich mein Plädoyer für die Abschaffung der Systemstimme beim Balken auch noch einmal zur Kolumne aufarbeiten! Darauf hat mir in der Plauderecke damals nicht einmal ein Mod oder Admin geantwortet!

Wenn ich Dich beim Bewerten so beobachte, scheint es ja durchaus Dein Ziel zu sein, verkrustete Strukturen innerhalb der LL aufzubrechen.
So läßt Du ja auch Vierer an Neunerstützpunkten und gibst weniger bekannten Autoren Zehner, wenn das Deine Werkeinschätzungen sind.

Nur:
Das von Dir für mäßig befundene Werk kommt mit 8,6(7) trotzdem auf die Bestenliste, während das Werk, welches Du zum Besten der LL zählst, nicht einmal dann draufkommt, wenn sich noch ein Zehner einfindet!
(Zur Erinnerung:
Ein lapizehner führt etwa zu 7,0(1).
Kommt noch ein Zehner eines Routiniers mit Stimmgewicht 6,1 hinzu, sind wir bei 8,1(2)!!!)

Abschaffen der Systemstimme (und Raufsetzen der Grenze auf 8,8 oder 9) versprächen da eine sehr interessante Eigendynamik.
Heute sieht die ja so aus, daß - sobald ein Werk eines Autoren mit Fanclub von der abonnierten Bestenliste wieder verschwindet, dort sofort ein Fan kommt und meint:
"Irgendeiner hat Dich gerade von der Bestenliste runtergevotet!"
Aber macht Dir ja nichts - Du kannst ja ausblenden...
__________________
LieGrü,
DeGie

Veröffentlicht von DeGie am 02. 01. 2004 12:52

 

Siehe meinen untersten Beitrag im Link

http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=46031&pagenumber=4
__________________
LieGrü,
DeGie

Veröffentlicht von Zeder am 02. 01. 2004 14:00

 

quote:

Dieser Thread ist übrinx auch eine Dienstleistung für Zeder und Dich!

Per se genommen könnte man das vielleicht sogar so sehen, wenn nicht Deine Aussagen wie

quote:

Ihr benutzt die negativen Kommbewertungen so gerne, um Euch abzureagieren oder einfach um "Macht" auszuüben, ohne die Folgen zu bedenken.

sowie

quote:

Ausblendungen eines Kommentares von der Länge einer Betreffzeile [...] können einen User in der Summe um 1,5(!!!) Punkte runterwerten, und zwar durch pure Willkür.

den eigentlichen Impetus Deines Textes zum Vorschein kommen lassen würden:

Admins und Mods bestehen aus "Machtgeilheit" und "Willkür"; ihr Tun ist geprägt durch (sinnentleertes) "Abreagieren" beim Bewerten "ohne die Folgen zu bedenken".

Wenn Du dieser Meinung bist, helfen gut gemeinte Appelle an die Gerechtigkeit dieser herrschenden Mods und Admins gar nichts: Sie tun ohnehin immer, was sie für richtig halten, und zwar je nach Laune und momentaner Stimmung.

Wenn Du von diesen selbstherrlichen Menschen nicht runtergewertet werden möchtest, könntest Du auf die naheliegende Idee kommen, ihnen in den Bereichen, in denen sie ihrer Willkür freien Lauf lassen, gar keine Gelegenheit dazu zu geben, indem Du einfach NICHT PLAUDERST.

Sicherlich bist Du dann immer noch nicht davor gefeit, dass sie in ihrem Willkürwahn irgendeinen anderen Kommentar von Dir runterwerten, weil sie sich abreagieren müssen. Wenn es ihnen aber anschließend besser geht, war dieser Kommentar wenigstens für etwas gut!

Machtgeile Willkürgrüße von
__________________
Zeder

Die Ceder ist ein hoher Baum,
Oft schmeckt man die Citrone kaum. (Wilhelm Busch)

Veröffentlicht von DeGie am 02. 01. 2004 14:52

 

Liebe Zeder,
vielen Dank für deine erzreaktionäre Stellungnahme, die für sich spricht.

"INDEM DU EINFACH NICHT PLAUDERST"

Ja, liebe Zeder, oder indem ich die LL einfach, wie sehr viele andere User auch, als Forum zum Posten eigener Werke benutze.
Indem ich weder so viele Lektorate schreibe wie kaum einer hier, noch sehr viele kürzere inhaltliche Kommentare schreiben, die ebenfalls die Mitglieder Deines Forums erfreuen.
Übrinx:
Es gibt auch Mitglieder dieses Forums, die sich schon sehr über Kommentargedichte von mir - sowas findest Du ja prinzipiell blöd - gefreut haben.

Es scheint doch ein System dahinter zu stehen, daß die Schlüssigkeit eines Argumentes wenig zählt.
Alle hier aufgeführten Gedanken habe ich Dir schon in Mails dargelegt - nur eben ohne konkrete Zahlen.





Nochmal was zur von mir benutzten Polemik:
Mein Eröffner ist absolut sachlich ausgefallen.
Und ich bin davon überzeugt, daß er Dir hilfreich sein könnte.


Wenn Du von Deiner pädagogischen Grundhaltung her nicht auf das Machtinstrument "Runterwerten bei Ausblendung" verzichten willst, könntest Du z.B. den User je für einen Monat um 0,1 im Stimmgewicht senken. Wäre ich zwar immer noch kein Fan von, aber es träfe alle User völlig gleich, und auch nicht bis in alle Ewigkeit.

Wie viele schlechte Kommbewertungen von Dir habe ich eigentlich noch vom Sommer?
Und welchen Zweck hatten sie verfolgt, wenn es nicht reines Abreagieren war?
Welchen Zweck sollen sie heute verfolgen?
Ausblenden für sich dürfte doch eigentlich reichen.
Außerdem habe ich mich Deinen Argumenten und Idealen, was die LL anbetrifft, ja nun wirklich nie verschlossen.

Wie gesagt, ich glaube absolut nicht, daß Du mich aus der LL loswerden willst oder mich bewußt nach unten drücken.
Trotzdem kommt das als Resultat heraus.
Und das Schlimme daran ist, daß selbst die Kenntnis bei manchen Menschen keine Veränderungen mit sich bringt!

Für mich hängt mit solchen Themen auch mein Wohlbefinden in diesem Forum zusammen. Nur eine Beobachtung.

Für Dich kann damit übrinx auch die Akzeptanz der LL und des Bewertungssystems verbunden sein.





Aber wir finden sicher noch den richtigen Austausch.
Ach so, falls Du es nicht bemerkt hast:
Ich habe Dir eben einen praktikablen Gegenvorschlag gemacht.

Ich habe in der LL schon viele praktikable Vorschläge gemacht.
Einer von denen - habe ich am 30.09. gemacht - hat Frank Mitte Dezember umgesetzt, und Kultur wie Wohlbefinden der Lupianer scheinen dadurch zu steigen...

Wenn ich Dich erbost habe, so war das sicher meine Absicht.

Trotzdem schätze ich Dich und wünsche Dir von Herzen, daß Du Spaß an Deiner Profession "LL" hast.
Auch ich werde dazu beizutragen versuchen, wenn ich kann...
__________________
LieGrü,
DeGie

Veröffentlicht von Technik am 02. 01. 2004 15:23

 

Schon ganz gut, ein paar inhaltliche Fehler noch

"Zumal das System einzelne Bewertungen ignoriert, die deutlich unter dem Schnitt des Autoren liegen..."

Das stimmt nicht. Ab 5 Bewertungen für ein Werk fällt die am weitesten vom Durchschnitt abweichende Bewertung heraus. Für das Stimmgewicht gehen immer alle, nicht zurückgewiesenen Bewertungen ein. Da ich das schon mehrfach erläutert habe: Punktabzug!

"Man muß sich ganz einfach bei den Kommentaren auf die eigenen Werke beschränken!
Kommentare zu eigenen Werken werden nämlich nicht bewertet..."

Ganz falsch. Entbehrt jeder Grundlage. Wer hatte diese Idee?
Kommentare wie: "Ich danke Dir für Deine lieben Zeilen und Deinen Zuspruch zu meinem Erguss...." sind natürlich auch potenzielle Kandidaten für die 'beliebten Zweier'.
Das einzige sichere Gegenmittel ist eine Beschränkung auf gute und wichtige Kommentare.

Nun muss ich als literarische Niete allerdings noch eine Bildungslücke offen legen. Ist Dein Werk hier ein Essay, eine Rezension oder eine Kolumne?
__________________
Watch to the Max

Veröffentlicht von Michael Schmidt am 02. 01. 2004 18:01

 

Hallo DeGie,

es ist wohl eher ein Thesenpapier, das du hier eingestellt hast. Ein einseitiges dazu. Du solltest darauf achten, dass dein B-Thema nicht zur fixen Idee wird. Aber eventuell ist es ja auch der speziell DeGiesche Marketinggag...

Im Einzelnen :
Viele der Werke in den Best Of Foren wurden durch Bewertungen der Moderatoren dorthin gebracht. Scheinbar ist es teilweise schwierig, gute Werke "uneigennützig" dem verdienten Lohn entgegen zu bringen. Und damit meinte ich gerade Werke, denen es an der nötigen ANZAHL an Bewertungen mangelt.

Generelles Rezept für gute Bewertungen : Schlimme Krankheiten und Psycholeiden, provokante Erotiktexte ( aber nicht zu sehr ), Ochsentour ( sei nett zu jedem mit hohem Stimmgewicht und fordere Bewertungen ).

Der Vorteil der Moderatoren:
Meine Werke wurden oft ( über 10 mal ) mit einer EINS bewertet, dazu kommen die Systemtiefstwertungen ( Ausführung wurden von dir ja gemacht ).
Ausscheidende Mitglieder neigen zu Rachewertungen an den Mod/Admin.

Unterschiede zum ursprünglichen Bewertungssystem:
Wertungen zwischen 10 und 1 nehmen expotentiell ab, der Mittelwert ( 5 ) findet kaum statt. Es gibt ein reines Ja/Nein Votum.
Nebenbei : Die Anzahl der Kommentarbewertungen nimmt immer mehr ab, die letzten 24 Stunden gab es keine.

Luser ( Szenario gewöhnlicher Leselupenuser ) :
Der gewöhnliche Leselupenuser ist sehr an den eigenen Bewertungen interessiert, die anderen interessieren kaum bis gar nicht, sofern nicht die Ochsentour auf dem Plan steht.
Nach einer Eingewöhnungszeit von ca. 50 Bewertungen ( in dieser Zeit ist jede Bewertung unter 10 ein Grund zur Aufregung, nur getoppt durch ein Nichtwerten ) wird eine 7 als Bewertung als Grenzfall akzeptiert, eine 8 zeigt, der Bewerter hat keine Ahnung, 9 und 10 zeigen des Bewerters Expertise
Schlechtere Bewertungen stammen grundsätzlich von feindlichen Usern oder von dem literaturfeindlichen Moderator.
Bewertungen ( prinzipiell die mindest Fünfte ) die jemanden aus dem Best Of fallen lassen, sind ausschließlich von zeder und mir, um den Luser auf den Boden der DeGieschen Realität zu bringen.
Sollte jemand nach einjähriger Lupenzeit weder gesperrt noch ( mindestens ) Kritiker mit irgendwas geworden sein, wird er automatisch von mir als Moderaotr berufen, da die literarische Qualität zu sonst nichts ausreichen dürfte.

Hoffe, ich konnte dich zum schmunzeln bringen. Möchte auf jeden Fall daraufhin weisen, dass es nicht verboten ist, auf der Leselupe zu lachen, wenn es manches mal auch so wirkt, als würde man dann erschossen.

Ad Astra,
Michael

Veröffentlicht von Heidi Hof am 02. 01. 2004 21:00

Hallo Michael,

ich hoffe, dass Du hiermit nicht auf mich gezeigt hast!

quote:

Generelles Rezept für gute Bewertungen : Schlimme Krankheiten und Psycholeiden,


Darauf möchte ich ausnahmsweise mal eine Antwort von Dir.

Veröffentlicht von Michael Schmidt am 02. 01. 2004 21:04

Hallo Heidi,

ich rede von Inhalten in den Texten, nicht über Personen. Leider wird dies selten getrennt.

Daher fühle dich diesbezüglich nicht angesprochen.

Michael

Veröffentlicht von DeGie am 02. 01. 2004 21:36

 

Moin, liebe Häuptlinge!

@Frank:
Zu zurückgewiesenen Bewertungen - für Dich zur Erinnerung:
ich hatte einem Kritiker mit FA für ein wirklich schlechtes Werk (Zeder hat mir da zugestimmt) eine "3" geben wollen.
Das System sagte mir, die Wertung zähle nur, wenn mindestens 3 weitere Dreier o.ä. kämen.
Auf Nachfrage erklärtest Du (und rechnetest vor), daß ein "Vierer" das niedrigste gewesen wäre, was ich dem Werk hätte geben können.

Da dieser User etwa mein Stimmgewicht hat, heißt das:
Für ein Werk kann ich praktisch keinen "Zweier" kriegen, sondern höchstens gleich 4!
So viele Bewertungen haben aber nur 2 meiner Werke!
Der Schnitt liegt, wie erwähnt bei zweien!!!

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Weshalb, lieber Michael, ich auch genau zu dem von Dir angesprochenen Kreis gehöre!

Ich habe zwischendrin etwa folgende Wertungen:
- 1 Zehner von lapi, sonst nix! (Kaum Leser.)
- 2 Zehner - lapi und ein weiterer Mod - und ein Neuner.
- 1 Zehner von lapi, 1 Neuner mit noch höherem Gewicht.

Das sind ja z.B. eindeutig Werke, die der Mod lapi anderen Usern zu lesen nahelegen wollte, jedoch Opfer des Balkens.

Ich habe aber auch ein Werk, wo lapis der einzig nicht begeisterte Komm ist (Wertung:"4"). Dieses hatte zwar 350 Leser und viele Freunde gefunden, hat aber - da die beiden anderen Werter ein extrem niedriges Stimmgewicht hatten - einen Kurzbalken und wirkt sich auf mein Stimmgewicht stark negativ aus.
Hat für mich indes deutlich mehr seinen Zweck erfüllt als ein Werk mit einem Zehner und kaum Lesern...

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Ich denke, das mit den offenen Wertungen jetzt ist ein guter Weg, Akzeptanz für die Wertungen der Kollegen zu finden - egal, wie die ausfallen.
Als ich bei obigem Vierer wußte, daß er von lapi war, waren endlich jegliche Hypothesen verflogen, es könnte jemand sein, der mich aus persönlichen Gründen runtervotet. Ihr Mods kanntet diese unberechtigten Vermutungen nicht, da Ihr immer den Bewerter einsehen konntet!


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Wieso ist mein "Thesenpapier" einseitig?
Das Thema ist vielleicht eines, was viele User nicht betrifft. Aber ich stelle es doch nicht zu einseitig dar!


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DeGiesche Werbegags...

Glaubst Du, ich bekomme durch mein Engagement in Diskussionen mehr Leser?

"Fans" bekommt man dadurch womöglich schon - die lesen aber dann nicht meine Gedichte, sondern meine Plauderecken-Beiträge. Viele stimmen mir auch lieber per PN zu als öffentlich.


Ich denke, all diese Diskussionen sind auch ein Zeichen für die gute Streitkultur innerhalb der LL. Es werden Sachen von allen Seiten auf den Tisch gebracht, und nicht gewunden, dahingebogen oder verdrängt.

Ich beteilige mich ja an Diskussionen zu sehr vielen Themen. Und außerdem rege ich mich über anonyme Runtervoter bei Kollegen nicht minder auf als bei mir selber - bin deshalb ja schon ausgeblendet worden.
Auch bin ich schon ausgeblendet worden, weil mir in einem Gedichtthread eine Userin eine Frage zum Bewertungssystem gestellt hatte und ich geantwortet.


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Zum Thema "lachen", lieber Michael:
Wir beiden können uns ja mal duellieren, wer der Albernere von uns ist...

Letztlich haben doch alle unsere Diskussionen hier sehr lustige Seiten...

Eine Diskussion ist dann gelungen, wenn sie niemanden dauerhaft mit Argwohn zurückläßt und unterhaltsam ist.




Ach so, habe ich das richtig mitnekommen?
Du hast schon 10 EINSER bekommen?

Oje, da kann ich Dir nur einen Platz in der Administration empfehlen...

Ach...
Den hast Du ja schon...
__________________
LieGrü,
DeGie

Veröffentlicht von DeGie am 05. 01. 2004 01:22

Liebe Zeder, lieber Frank, lieber Michael!

Ich habe noch einmal drüber nachgedacht.
Es ist tatsächlich eine Diskussion über B-Themen, aber irgendwie scheint mir, daß im Bewertungssystem tausend potentielle B-Themen wohnen.

Ich habe wirklich versucht, mich, so gut ich kann, mit dem System zu identifizieren, aber ich kann es wohl nicht wirklich.

Eigentlich möchte ich nur jemanden ehrlich bewerten, der sich dies auch wünscht.
Ich kann durch einen Vierer oder so als Bewertung ohnehin niemanden zwingen, sich mehr Mühe zu geben.

Die Balken - von denen auf jeder Übersicht eh nur 2-3 dicke zu finden sind - haben mir noch nie geholfen.
Alles - vor allem die häufige Enthaltung bei den Bewertungen - deutet dahin, daß die Akzeptanz gering ist.

Wirklich interessant ist für mich tatsächlich nur, welcher Bewerter dem Werk wieviel abgewinnen kann, was man noch nicht lange einsehen kann.

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Zum Thema "Plauderei":
Ihr seid die Betreiber und habt jederzeit die Möglichkeit, Kommentare auszublenden, das "Stimmgewicht" zu senken oder den User z.B. ein Werk weniger pro Monat posten zu lassen.

Ich selber werde aber - wie andere User eh - nicht darauf achten, was ich den Betreibern nach sagen dürfte und was nicht.
Kaffeekranz in den Werken ist aber sowieso nicht mein Ding.

Wenige Kommentare nur gehen deutlich über "Plauderei" hinaus.

Vielleicht könnte man eine Unterlupe einrichten für die User, die gerne freiwillig die strengen Regeln befolgen.
Das wäre dann eine Art Textarbeit-Aushängeschild. Ein elitärer Zirkel, wo nur der posten darf, der sich absolut mit den Regeln einverstanden erklärt, und wo z.B. die Freundschaftspflege im Werkethread verpönt ist - von den Eröffnern des Threads aus!
Aber mit allen 2500 Leuten ist das wohl schwer.

Ich hoffe, Ihr schlaft gerade schön...


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PS @Michael:
Ich habe heute auf Deine Kolumne bisher noch nicht in Richtung Form und Stil geantwortet.
Das wollte ich erst, wenn ich Genaueres über die Intentionen des Autoren weiß.
Es ist aber z.T. wie in Deiner Antwort hier:
Ein paar Stellen sind echt klasse, an anderen Stellen fehlt mir etwas die Homogenität.
Auf jeden Fall sollte meine Antwort keine versteckte LL-Diskussion sein! Die Gedanken kamen mir direkt nach dem Lesen Deiner Zeilen.

Ich glaube tatsächlich, daß das besser in den Kolumnenthread paßt als in die Plauderecke - wo Leute, die gerade mal Zeit haben, alle Beiträge überfliegen und überall, wo ihnen spontan was einfällt, das loslassen.
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LieGrü,
DeGie

Veröffentlicht von Sandra am 07. 01. 2004 14:30

 

Hallo Michael (Du siehst ich habe recherchiert :-))

Für jemanden wie mich, die den Streit um den Bewertungsbalken noch nicht so lange verfolgt, war Dein Bericht sehr aufschlussreich. Der Mathematiker hat gesprochen und geschrieben, teils empfand ich Deine Beispiele schon fast zu kompliziert, obwohl sie nicht eigentlich kompliziert, sondern eher etwas zum "nicht schnell runter lesen" sind. Das soll also nicht Dein Problem sein, man kann sich ja Zeit lassen beim Lesen.
Ich denke, Du warst Dir über die Reaktionen, die Deine Kolumne auslösen würde im Klaren, umso besser, dass Du an Deinen Worten festgehalten hast. Den Mod. und Adm. werden ihre Machtpositionen verdeutlicht. Auch wenn sie nicht selber daran glauben diese innezuhaben, scheinen sie sich oft nicht darüber im Klaren zu sein, wie viele Lupianer an ihren Lippen und Bewertungen hängen. Zu Recht – ich für meine Person freue mich riesig wenn jon als Redakteurin sagt, dass meine Kolumne spritzig geschrieben ist. Ich möchte niemandem unterstellen leichtfertig zu bewerten, erst Recht nicht den oben Genannten. Es ist schwierig immer objektiv, konstruktiv und vorbehaltslos zu kritisieren. Deswegen sollte man Deine Kolumne nicht als Angriff verstehen, sondern als Aufforderung vielleicht nochmals über die Art der Bewertung nachzudenken. Und dieses trifft auf jeden Einzelnen zu.

Einen lieben Gruß

Sandra





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Wer immer mit dem Zeigefinger argumentiert, sollte sich nicht wundern, wenn ihm mit dem Mittelfinger geantwortet wird.

Veröffentlicht von DeGie am 07. 01. 2004 16:39

 

Lieber Sandra,

Recherche ist alles bei uns Kolumnisten!

Sicher ist Dir auch hier wieder mein typisch weiblicher Stil aufgefallen!


Zu meinen Beispielen:
Daß sie kompliziert sind, liegt in der Materie. Das Bewertungssystem ist halt Mathematik.
Hätte ich einen noch einfacheren Fall genommen, wäre das Beispiel nicht mehr realistisch gewesen.

In einem Punkt mahne ich Dich zur Vorsicht:
Niemand ist der Schiedsrichter über Dein Werk.
Ob ein Kommentator recht hat, mußt Du selber für Dich herausfinden - egal ob er Neumitglied oder Mod, ob er "manchmal gelesener" oder "Auflagen-Garant" ist.

Natürlich ist es bei journalistischen Texten besonders interessant, Jons Meinung zu hören - wie es bei surrealer, bildreicher Prosalyrik interessant wäre, Holgers Stimme zu hören.

Doch:
Jeder von uns verzapft mal Quatsch, vor allem als Kommentator.

Bei mir kamen die hilfreichsten und inspirierendsten Komms von Nichtmods (dafür sorgt die Moderation dafür, daß ich regelmäßig kommentiert werde).

Was aber feststeht:
Die Mods haben einiges an Arbeit und geben sich sicher viel Mühe, das Richtige zu tun.
Darum ärgere ich mich auch über das Feindbild "Mod", was in einigen Kreisen hier verbreitet ist.

Aber wenn wir lernen, selbstbewußt das auf den Tisch zu bringen, was raus muß, ohne zu vergessen, die Menschen zu respektieren und ihre positiven Seiten zu sehen, werden im Dialog auf lange Sicht auch immer weniger Spannungen auftauchen.

Auch im Berufsleben gibt es viele Chefs, die gerne etwas mehr auf die Wünsche ihrer Mitarbeiter eingingen, wenn sie dafür nicht nur gefürchtet, sondern auch menschlich geschätzt würden.
Viele merken das aber eben nie, da es nie zu dem sachlichen Konflikt kommt, der dahin führte...



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Ziel hier könnte eine Lupe sein, in der sich alle wohlfühlen.
Ein Forum, wo ich gerne auch mal eigene Wünsche zurückstelle, weil ich weiß, daß anderen Menschen etwas, was diesen Wünschen entgegen steht, sehr wichtig ist.
Und zwar solchen anderen Menschen, die auch ihrerseits auf mich Rücksicht nehmen können und mir zuhören.
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LieGrü,
DeGie

Veröffentlicht von Penelopeia am 12. 01. 2004 16:36

 

Bewertung von Bewertungen

Liebe User,

ich habe nicht alle Beiträge zu diesem Thema gelesen. Dennoch bin ich leicht erschrocken, mit welchem Ernst hier um einen Teilaspekt von Literatur gerungen - teilweise gekämpft - wird, der für mich eher zu den nebensächlichen gehört... Wie kann die Benotung alle anderen Reaktionen in den Hintergrund drängen? - Fehlendes Selbstbewußtsein? Ich gestehe, ich habe in Anbetracht der Intensität der Diskussion um diesen "Teilaspekt" nicht wieder nur tiefe Zweifel an der ganzen literarischen "Szene", sondern auch an der Vernunftfähigkeit unserer Spezies verspürt: Wahrscheinlich sind Kriege doch zwangsläufig...

Pen.

Veröffentlicht von DeGie am 12. 01. 2004 19:23

 

Liebe Pelo,

ich denke nicht einmal, daß es nur ein Teilaspekt von Literatur ist, sondern gar keiner.
All dieser hirnrissige Humbug, der einen "sportlichen Wettkampf" von Literaten zu suggerieren versucht, fördert lediglich die Klüngelwirtschaft.

Die "Bestenlisten" sagen mehr aus über soziale Befindlichkeiten und Sympathien als über Literatur.
Die nicht dort befindlichen Sachen werden kaum gelesen und kommentiert, und wenn kommentiert wird, dann unter starker Berücksichtigung des "Standes".

Wie, ein "One-Hit-Wonder" ohne nennenswerte Genossen hier?
Prima, dann kann ich ja endlich mal überheblichen Scheiß ablassen.

Während viele Altmitglieder mit entsprechendem "Stand" hier schreiben können, was sie wollen.


Da mir nicht sehr oft in meinem bisherigen Leben mangelndes Selbstbewußtsein vorgeworfen worden ist, darfst Du das gerne mal tun.
Andererseits sollte ein selbstbewußter Mensch die LL vielleicht nicht zur Ausstellung ernsthafter eigener Werke benutzen, sondern lediglich, um sich Inspiration von den ja vorhandenen guten Autoren mitzunehmen und den Kollegen handwerklich zu helfen, wo er kann.

Ich persönlich zähle auf jeden Fall die Diskussionen noch zu den Highlights der LL.


Ich denke, der Mensch ist in der Regel nicht vernünftig, vor allem nicht in den Foren.


Wer richtig gute Sachen schreibt, sollte lernen, das selber zu beurteilen. Das wäre zum Beispiel ein sinnvoller Aspekt von Selbstbewußtsein. Vielleicht kann ja sogar die LL einen Beitrag leisten, dorthin zu kommen.
Eine "Literarische Szene", die Du ernst nehmen müßtest oder solltest, wirst Du in den Foren sicher nicht finden.

Was mir vorschwebte, war ein Literaturforum, in dem sowohl Administration als auch User sich wohlfühlen.
Es bleibt aber wohl beim bestehenden Kampf zwischen Klüngel, Neidern und Administration.
Normaluser, die sich (lobenswerterweise) dafür nicht interessieren, werden mittelbar trotzdem drunter leiden.
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LieGrü,
DeGie

Veröffentlicht von Penelopeia am 28. 01. 2004 16:49

 

Hallo DeGie,

leider komme ich erst jetzt zu einer Antwort auf Deine gründliche und umfangreiche Replik. Insgesamt gesehen kann ich mich Deinen Ausführungen diesmal voll anschließen, ohne das nochmals einzeln zu begründen.

Zum Punkt Selbstbewußtsein: Nicht Du warst explizit gemeint, sondern eine offenbare Mehrheit der User, die m.E. zu großen Wert auf irgendwelche Pünktchen oder Bälkchen geben...

Das Thema "Stand" bzw. "Rang" ist ähnlich gelagert: Wer auf den anzutreffenden Titel - man kann fast sagen: wo auch immer; nicht nur hier in der Lupe - zu viel Bedeutung legt, bringt sich selbst um manche Chance für Objektivität, somit Erkenntnis.

Liebe Grüße

Pen.

Veröffentlicht von DeGie am 28. 01. 2004 17:54

 

Tach Frau Pen!

Das Dumme an den Bälkchen ist ja, daß man auch draufschaut, wenn man sie für Humbug hält.

Der Witz:
Ein einziger User mit mit gutem Stimmgewicht bräuchte nur jedem einzelnen meiner Werke einen Dreier oder Vierer geben, und mein "Titel" sänke wahrscheinlich um 5 oder mehr "Dienstgrade".

In meinen ersten LL-Monaten wußte ich gar nicht genau, was welcher "Titel" bedeutet und dachte, das wisse kaum einer.
Das Gegenteil ist der Fall.
Und seit ich es wußte, schaute ich sofort nach jedem gut angekommenen Gedicht danach, ob ich "aufgestiegen" sei - und das, obwohl ich den "Titel" schon immer ausgeblendet hatte.
Irgendwann schaute ich dann sogar regelmäßig auf den "Listenplatz" - obwohl ich ja die Liste schon immer für Tinnef hielt.
Erst ungefähr seit dem Posten dieses Threads habe ich mir das wieder angewöhnt.

Aber mal zu den Balken - die wirken ja noch viel stärker!
Bevor der Leser ein Werk sehen kann, sieht er schon die Aussage "Das ist gut / mäßig / schlecht".

Ich selber gehe bei der Auswahl der Texte, die ich lese, immer nach Autoren vor, nicht nach Balken (Ausnahme: kurze, dicke Balken schaue ich mir immer an - kann eben unfreiwillig komischer Vollschrott sein, aber auch ein Forum der Überheblichkeit, die zu stören mir dann ein Bedürfnis ist).

Aber bei meinen eigenen Balken kenne ich immer die Auswirkungen.
Wenn Dir z.B. der erste Bewerter nach grobem Nachschauen und ohne es verstanden zu haben einen Fünfer gibt, kann es sehr gut sein, daß der zweite - der z.B. begeistert ist - trotzdem nur einen Siebener oder Achter vergibt.



Folgendes Experiment nochmal:
Stelle ein älteres, hoch bewertetes Teil unter einem anderen Usernamen rein und gib ihm 2 Fünfer und einen Sechser - vielleicht noch untermauert von Pseudokomms - als Startwertung.
Poste des Weiteren ein sehr mäßiges Werk unter einem angesehenen Namen und gib ihm 4 Zehner als Startwertung.
Ich habe der Administration schon offizielle Experimente
dieser Art vorgeschlagen.


Aber genug davon.
ich bekomme von dem Balkenkram Kopfschmerzen.

Wenn ich ein Gedicht schreibe, möchte ich z.B. Menschen berühren oder zum Lachen bringen.

Deshalb ist ein Wettkampfschauplatz mit Frontensystem wohl nicht ganz der richtige Ort, es zu präsentieren.



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LieGrü,
DeGie

 

LL-Gedichtthread zum Wettbewerb der Nationalbibliothek

Der Vater

Glosse / Kolumne zu LL-internem Thema

Ausführliche Erläuterungen zu Stimmgewicht und Titel

Glosse / Kolumne zu LL-internem Thema

"Der Marathonkritiker" oder "An den Hebeln der Macht"

Faxenballade, Thread hat aber mit dem Thema Bewertungen / Kommentarbewertungen zu tun

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