>>Geblauchsanweisung<< von I. Astalos 8/04

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mit Illustration von I. Astalos! 

Kochen - ein hochprozentiger Genuss 

Pizza-Studje...

Liebesfrucht

innehalten 

abend (mit Kommgedicht von DeGie) 

Träume

klasse herbst

Schreib -Terroristen

 

 

 

>>Geblauchsanweisung<< von I. Astalos 8/04

I. Astalos © 8/04

 

Geblauchsanweisung
Irene Klopfstock © 2002

Du nehmen linke Seitenwand
in deine rechte Hande
und greifen mit die linke Hand
sofort die Rückenwande.
Du halten beide Wande dann,
daß du mit deine Munde,
die Schraube in die Loche kann
nun geben, in die runde.
Wenn man die Schraube richtig hält,
dann gehen nicht verloren,
du hören, wenn die Schraube fällt,
wann haben gute Ohren.
Wenn sitze Schraube in die Loch,
du schraube mit die Zahn
- weil beide Hande halten noch -
nun alle Schraube an.
Wenn fertig du mit diese Teil,
dann nehmen linke Hande
und schrauben - wobei du beeil -
jezt rechte Seitenwande.
Dann machen du an Seite an
die viele Tür-Scharniere
und hängen dann an jede dran
die beide Schranke-Türe.
Genau wie gehen das nicht weiss, 
das machen du alleine,
Beschreibung nicht in kleine Preis,
dafür die Preis zu kleine.
Die Schranke halten nun sehr gut,
auch wenn sie sich verbiegen,
doch machen Schranke du kaputt,
dann Geld nicht wieder kriegen.

 

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innehalten
Irene Klopfstock © 2004

still sitzt sie vor mir -
der menschenozean
schlägt einkaufswellen
und tauben
schneiden großstadtluft
mit kränklichem gefieder

fast mit der bank verwachsen
scheint sie die insel
in der menschenflut
die ohrenschützer
wie zwei muscheln
aus denen ihr
ein eigener gesang
zu strömen scheint
und auf dem greisen antlitz
spielt ein lächeln
dem furchen nichts
als heimaterde sind

leis geh ich fort
und fühl den nachklang noch
"des daseins sinn
liegt nicht
in eurer hast"...

 

 

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Kochen - ein hochprozentiger Genuss
Irene Klopfstock © 2004

Heut lade ich zum Essen ein -
dazu gehört auch guter Wein.
Die Zutaten vorab gewählt,
blanchiert, tranchiert und abgeschält.
Und zwischendurch ein Schlückchen Wein -
das darf, jedoch es muß nicht sein.

Von diesem hier, einhundert Gramm,
das binden, jedoch nicht zu stramm,
dazu von allem, was gesund
und von dem Grünzeug dort zwei Bund.
Die Prise drauf, den Klecks dorthin
und zwischendurch ein Schlückchen Win,
entschuldigung, ich meine Wein -
das darf, jedoch es muß nicht sein.

Hier angeschmort, dort angebrannt,
das Messer schleunigst aus der Hand,
mit kleinem Löffel das probiert,
mit großer Gabel dies verziert.
Hier etwas drauf, davon was ab,
obwohl ich nur hwei Zwände hab'.
Doch zwischendurch ein Schnückchen Vin -
tas schtarf, jedoch es schmutz nicht sin.

Nun rasch die Auflauf-from geschmiert,
hier eingegipst, dort einscharniert,
dies fein gekopft, das eingetropft
und jenes auf und reingepflopft -
das alles zugeschlört ganz fix -
verklemmt noch schnall, das dammt doch....Hicks!!!
Toch wischendurch ein Wückchen Schlein -
das kann, jedoch schnoll nicht mehr schnein.

Jetzt noch das Prachtstück in den Herd,
links bum....nein rechts....Gott, wie verzerrt...
Verklemmt?....wo izz die Owwertür?....
ach, scho....schted owwen schon vor mür.
Nun, aper damit in den Schrein,
gweizhundert Schrat....hicks....muß schon sein -
Und zischenwurch.....die Lasche fleer???
.....wo krieg ich schnur 'ne schneue her??? -
Die Schonungstür schnellt - "Kommt hnernein!!! -
Dank für die Dnoppel-Wlaschen Wein!!!" 

 

 

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abend
Irene Klopfstock © 2004

der abend ist
so todesschön
das sterben 
steht ihm gut 
nie hab ich solches
weiss gesehn -
wie milch
mit hauch von blut

der abend ist
so todesbleich
und über ihm
da wacht
ein samtig dunkles
himmelsblau -
bald gehts
ins schwarz der nacht

 

 

 

Kommentar von DeGie, 03.03.04:

der morgen ist
schon längst ergraut
noch immer
schwingt die nacht
die krähen kreischen
grell und laut
da kommt es mir
ganz sacht

bedacht hätt ich
so gern so viel
ins nimmer-
mehr gewichen
im sarg er taumelt
ohne ziel
der traum von einst
verblichen

 

 

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Pizza-Studje - nicht mit mir...
Irene Klopfstock © 2003

Ich geh' mit der Gartenschäre
besser um, als jedem liep -
jedoch eine Gertner-Lähre
die verweigert der Betriep.
"Ich mag Päume, ich lieb' Plumen"
sag ich jedem, der mich fragt,
doch ich zähle zu den Dummen,
wie's die Pizza-Studje sagt.
Ich möcht' sähen, ich will pflantzen,
scheue Arpeit nicht und Müh' -
brauch'ich denn, im Kroßen-Gantzen,
dazu die Orthopädie?

Als am Arbeitsamt ich neulich
zur Perufs-Peratung war,
fand ich wirklich ganz abscheulich
dessen Antrags-Formel-A.
Dieser Wisch war echt beschissen
- ja, man tut sich dort sehr dick -
darauf wollt' man alles wissen,
selbst die Hoch-Matamatik.
Immer diese alde Leier,
wo doch Rechner jeder gennt -
die gibt's bei Elektro-Meier,
für drei Euro, fünfzig Cent.
Und dann fragt mich solch Gorilla,
ob ich Wurzeln ziehen kann?
So was mach' - vor Krauses Villa -
ich tagtäglich....Mann...oh...Mann...

Muß ich, der sich seine Schtunden
mit der Flora gern vertreipt,
immer wieder neu bekunden,
wie man Lilljen, Weilchen schreipt?
Setz' ich Pflanzen in den Poden,
ja, dann weiß ich, was ich du -
was sind das bloß für Medoden,
brauch' Krammatik ich dazu?
Ja, ich kriege keine Lähre,
da sind alle gleich verstockt,
selbst wenn ich mich steds beschwäre -
....weil die Pizza-Studje schockt.... 

 

 

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Träume
Irene Klopfstock © 2004

aus meinem bauch
spür ich euch paddeln
traumschäumend
angerauscht
zieht ihr 
in nördliche gefilde
durch meine adern
ins warme herzblut
doch nun
nicht weiter
bald wird es kalt
HALT
ihr toren -
sonst stehts
auf eurem grab
IN KOPFREGION 
ERFROREN

 

 

 

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Liebesfrucht
Irene Klopfstock © 2003

Ein Kürbis, rund und mittelalt,
hat in 'ne Gurke sich verknallt
und wurd' durch jene - grün und lang -
ganz "kürbisgurkensehnsuchtskrank".
Er hatte sexuell sie gern
bis in den letzten Kürbiskern
und warb um sie von früh bis spät -
man wuchs ja auf dem selben Beet
und schaute quasi vis a' vis
sich voll in die Physiognomie.
Trotz diesem eifrigen Bemüh'n,
war ihm die Gurke erst nicht grün,
dann jedoch schmolz das letzte Eis.
Der Sommer war entsetzlich heiss -
die Gurke rückte mehr als nah,
bis das Unglaubliche geschah:
Ein Zucken...es durchfuhr die zwei...
dann war der Höhepunkt vorbei.
Der Zauber war dahin im Nu,
doch unsre Gurke, die nahm zu.
Der Doktor, den sie konsultiert,
hat sie ganz sachlich informiert:
"Das kommt davon, wenn man so hurt -
sie stehen kurz vor der Geburt!"
Er hat, zum Schau'n der Leibesfrucht,
ihr Gurkenwasser untersucht,
und meinte dann, man säh' nicht klar,
ob's Kürbis oder Gurke war.
Dann die Geburt: Die reinste Qual.
Zuerst gab es ein Ultraschall,
dann machte man - weil sie so litt -
der Schwang'ren einen Gurkenschnitt
und holte raus ein seltsam Ding,
das sie mit offnem Arm empfing.
Vor Freude noch ganz durchgedreht,
dacht' kurz sie ans Gescheh'n im Beet,
wo sie mit jenem Kürbismann...
Und zur Erinnerung daran
- ans Zucken, das sie einst verband -
hat sie Zucchini es genannt.

 

 

 

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klasse herbst
Irene Klopfstock © 2003

während
abgeerntete felder
in ihre arbeitskittel
schlüpfend
vorsorge leisten
fürs nächste jahr
tanzt die
boheme des waldes
prächtig weiter -
und blättert unbesorgt
für dieses fest
noch eine menge hin

 

 

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Schreib-Terroristen
(Satire auf den Alltag der Leselupe)
Irene Klopfstock © 2003

Bin Dichter schafft ein Werk, im Schweiß 
des Künstlerangesichtes. 
Bin Kritiker schreibt "solch ein Scheiß - 
welch Hohn eines Gedichtes!!!" 
Bin Gönner wertet es sehr gut, 
doch sinkt die Wertung, leider, 
denn runter punktet gleich - vor Wut - 
die Sache nun Bin Neider
"Schau nur, was ich daraus gemacht", 
so protzt ganz stolz Bin Besser
Bin Lektor legt gleich alles sacht 
unters Grammatik-Messer. 
"Hier wird solch wundervolle Kunst, 
von euch grob zugekleistert!!!" - 
Euphorisch schenkt die ganze Gunst 
dem Künstler Bin Begeistert
Das Werk trifft nicht, was ich studiert 
und was mir wichtig ist - 
es scheint so flüchtig hingeschmiert, 
schreibt drauf Bin Germanist
Der Streit wird heiß, verbissen, toll - 
ist nicht von kurzer Dauer. 
Bin Dichter hat die Schnauze voll, 
sich wandelnd zum Bin Sauer
Bin Moderator kommt hinzu: 
"Jetzt reißt mir doch der Faden 
meiner Geduld - gebt endlich Ruh', 
nun reicht's, ich Bin Geladen!!!". 
Fällt noch Bin Plauderer ins Wort, 
wird alles rasch beendet, 
denn der mutiert, an diesem Ort, 
gleich zum Bin Ausgeblendet

 

 

"Das Arbeitslager" von Ara (gereimte LL-Satire)

 

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